Reno Hamburg: Interview mit Serani Schade, Sprach-, Kommunikations- und Stiltraining
Seit 2012 besteht nun bereits die produktive Zusammenarbeit mit Serani Schade Sprachkultur, einem jungem Unternehmen mit Serani Schade als Geschäftsführerin. Wir freuen uns, mit Frau Schade eine erfahrene Trainerin gefunden haben, die ein maßgeschneidertes Seminar speziell für die Bürokommunikation in Kanzleien anbieten konnte. Die Reno Vereinigung Hamburg (Rainer Schulz, 2. Vorsitzender) ist heute zu Besuch bei Serani Schade, um mehr über sie und ihre Arbeitsweise zu erfahren.
Reno Hamburg: Frau Schade, wie sind sie zu dem gekommen, was sie heute anbieten?
Serani Schade: So lange ich denken kann, begeistern mich Sprachen, auch der Umgang mit meiner Muttersprache. Es hat mich immer fasziniert, die Mechanismen hinter unserem verbalen Alltagswerkzeug zu entdecken und zu verstehen, denn Sprache, gezielt angewandt, kann Berge versetzen!
Sicher haben neben dieser Faszination viele Auslandsaufenthalte, mein Literaturstudium, journalistische Praktika in Deutschland und Frankreich und nicht zuletzt meine Erfahrungen als Sprachtrainerin für große Sprachanbieter ihr Übriges dazu beigetragen, dass ich seit über 5 Jahren als Sprachenprofi selbstständig bin. Das Geschäftsfeld, wie es heute existiert, also Sprach- und Business Skills-Training für Fach- und Führungskräfte mit Schwerpunkt auf Kanzleien, habe ich über die Jahre stetig weiterentwickelt, am Bedarf meiner Kunden orientiert, und erweitert.
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Reno Hamburg: Was genau ist unter „individualisiertem“ Sprachtraining zu verstehen?
Serani Schade: Das bedeutet, dass es bei mir keinen Unterricht nach „Rezept“ oder nach einer bestimmten „patentierten“ Methode gibt, die für alle zu funktionieren hat – und es nicht tut. Ich entwickele in enger Zusammenarbeit mit meinen Kunden Seminarkonzepte nach individuellen Wünschen und Vorgaben, die im Seminarprozess angepasst und optimiert werden, sodass am Ende der bestmögliche Nutzen für die Kursteilnehmer herausspringt. Vorgehensweise und Kursstruktur richten sich immer nach den Menschen, mit denen ich es zu tun habe, niemals umgekehrt.
Im Bezug auf meine Seminare für Kanzleimitarbeiter bedeutet das, dass wir uns neben den Formalitäten zum Beispiel im E-Mail-Schriftverkehr auch immer mit fachsprachlichen Inhalten in Form von Vokabular und Redewendungen aus dem Kanzlei-Büroalltag beschäftigen. Außerdem gibt´s von mir Tipps und Anregungen, wo und wie man seine Sprachkenntnisse auf weitaus interessantere Weise erweitern kann, als das mit den oft recht trockenen Fachtexten möglich ist.
Reno Hamburg: Was machen Sie anders als andere Anbieter von Sprachunterricht?
Serani Schade: Ich vergleiche meine Herangehensweise gern mit dem Personal Training beim Sport:
Man bekommt bei mir keinen klassischen Lehrer/Schüler-Unterricht, sondern meine Kunden und ich bilden eine Arbeits-gemeinschaft, die zusammen auf ein Ziel hinarbeitet. Ohne das Hand-in-Hand, die Kooperation und eine starke Eigenver-antwortlichkeit und Initiative der Teilnehmer kann kein Seminar wirklich erfolgreich sein. Anders gesagt: Einfach hinsetzen und berieseln lassen gibt´s bei mir nicht – eine Fitness-DVD nur anzuschauen, wenn man ein Sixpack will, funktioniert ja schließlich auch nicht! (lacht) Aber Spaß beiseite: für den Teilnehmer eines Sprachenseminars ist es tatsächlich unerlässlich einen guten Coach zu haben, der die richtigen Fragen stellt, gut zuhören kann und Strategien und Kniffe kennt, Spaß und Motivation aufzubauen und zu erhalten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Mein Anspruch ist es, meinen Kunden die Befähigung mit auf den Weg zu geben, das Gelernte autonom außerhalb des Seminars zu trainieren, und selbstständig an sich und seiner kommunikativen/sprachlichen Kompetenz weiter zu arbeiten. Das ist meiner Erfahrung nach der Schlüssel zum Erfolg.
Reno Hamburg: Welche Erfahrungen haben Sie während Ihrer Seminare für die RENO gemacht?
Serani Schade: Stets sehr positive! Mir sind offene, neugierige und motivierte Teilnehmer begegnet, die den Mumm hatten, über Ihren eigenen Schatten zu springen, den inneren Schweinehund in die Wüste zu schicken und es anzupacken mit dem Sprachenlernen – für viele ein Projekt, das sie seit langem im Auge hatten.
Am meisten freut mich, wenn Teil-nehmer sagen, dass sie Lust hatten zu kommen und es trotz des vielen Inputs nie überladen, sondern strukturiert, kurzweilig und auch lustig war und sie stolz sind, sich überwunden zu haben und daran gewachsen zu sein. Es ist toll zu hören, dass sie mit dem gewonnenen Rüstzeug souveräner und selbstbewusster nach Hause und am nächsten Tag in die Kanzlei gehen – wovon letztlich nicht nur sie profitieren; auch für die Kanzlei ist ihre verbesserte Kommunikationsfähigkeit mit Mandanten sehr wertvoll.
Reno Hamburg. Apropos profitieren: An den meisten Sprachenschulen unterrichten nur Muttersprachler – ist es für Ihre Englisch-Kunden kein Nachteil, dass Sie Deutsche sind?
Serani Schade: Ich muss sagen, dass mich das selbst ein wenig überrascht hat, aber: im Gegenteil! Die Teilnehmer sind eher erleichtert und dankbar, eine deutsche Muttersprachlerin vor sich zu haben, der sie „in der Not“ auch komplexe Sachverhalte auf Deutsch erklären können. Das ist besonders bei spezifischen juristischen Inhalten von Vorteil, da es Druck und Stress nimmt und für das beruhigende Gefühl sorgt, eine vertraute sprachliche Hintertür zu haben, die sie im Zweifel nutzen können; aber natürlich nur im Notfall, denn prinzipiell ist es schon Teil meines Konzepts, hart aber herzlich darauf zu bestehen, es auf der Fremdsprache zumindest erst einmal zu versuchen, auch wenn´s wehtut – wo wir wieder beim Sport wären!
Außerdem ist die Tatsache, dass ich Deutsche bin, wohl auch deshalb kein Problem, da ich ja nicht als Wörterbuch engagiert werde (lacht), sondern als professionelle Sprachtrainerin, die mit der richtigen Methodik und den passenden Inhalten für ein möglichst spannendes Seminar und nachhaltiges Lernerlebnis sorgt!
Reno Vereinigung Hamburg: Frau Schade, vielen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns auf viele interessante Seminare mit Ihnen!
Serani Schade: Sehr gerne!