15.05.2023
Berufsbild mit Perspektive
In unserem letzten Artikel haben wir von unserem Besuch in der Berufsschule berichtet und welche Gedanken die Auszubildenden zum Thema Mitarbeit in einer Rechtsanwaltskanzlei haben. Wie sie ihre Ausbildung erleben, was es für sie bedeutet, in einer Rechtsanwaltskanzlei zu arbeiten und natürlich die Perspektiven...
Wir hören die Stimmen der Auszubildenden und stellen Euch dar, wie diese unser Berufsbild bereits jetzt bewerten:
Die Entwicklung im Berufsbild sowie auch der Umstand, keine neuen Fachkräfte zu gewinnen, das ist kein Problem, das erst seit gestern existiert. Nicht nur unter uns Kollegen ist das bekannt, auch die Anwaltschaft ist auf den Rückgang der Ausbildungsverträge bzw. den Weggang der Fachkräfte aufmerksam geworden. Unsere Ansicht: Jetzt ist handeln angesagt. In einem kürzlichen Meeting mit den Vertretern des Anwaltsvereins der Region hallten diese Worte ebenfalls durch den Veranstaltungssaal. Es wird Zeit für konstruktive Lösungen, um all dem entgegenzuwirken.
Es gibt viele Faktoren, die für die Auswahl des Berufsbildes maßgeblich sind. So mag der eine bspw. lieber eine sitzende Tätigkeit mit Herausforderung und Menschen, ist der Technik gegenüber aufgeschlossen und freut sich in warmen Büroräumen zu arbeiten und liebt es sich schick zu kleiden. Ein anderer bevorzugt es, handwerklich tätig zu sein, ohne Scheu vor Schmutz, körperlicher Arbeit, weil er es liebt, eine aktive und mit Bewegung verbundene Tätigkeit auszuüben. Jeder hat seinen Grund für die Berufswahl. Und dann?! Die Veränderung, erste Unstimmigkeiten!
Mal unter uns: Wer von uns wusste, ob er in dem Beruf, in dem man eine Ausbildung gemacht hat, ein Leben lang tätig ist? Oder vielleicht sogar etwas ganz anderes macht möchte? Oder wer von uns hat auch nicht auch schon vor der Kollegin geflucht über den Chef? Es betrifft nicht nur unsere Branche, sondern auch andere Fachbereiche. Die zentrale Frage ist auch also hier: Wieso mache ich das? Was treibt mich an?
Oftmals heißt es nach einer schlechten beruflichen Erfahrung, es war halt nicht der richtige Betrieb dabei. Wir sprechen zwar nicht von einer Beziehung! Allerdings ist das Arbeitsverhältnis eine Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, d.h. ein auf Vertrauen und Sympathie bestehendes Beschäftigungsverhältnis, in der man doch über die Zeit zusammenwächst und ein Team bildet. So kann ich zumindest meine Tätigkeit für eine Anwaltskanzlei beschreiben.
Die Aufklärung zum Berufsbild und wie es wirklich sein wird, was nun mal auch zum Leben dazu gehört, kann bedrückend sein. Es gibt sehr beliebte Aussagen, wie „Das Leben ist kein Ponyhof“ oder – ich selbst kann sie kaum hören – „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Diese Aussage fand ich persönlich immer zum Abgewöhnen. Was mich aber immer begeistert hat, sind Erfahrungsberichte/Erlebnisse anderer: Wenn wir also berichten und Euch erzählen, was tagtäglich wirklich passiert und wie das Leben in den Kanzleien wirklich sein kann, wie lebendig, einzigartig und voller Tatendrang das Unternehmen „Anwaltskanzlei“ ist, dann können wir ein neues Signal setzen, wie ein Leuchtturm in der Brandung, der zuflüstert: Land in Sicht.
Wir für uns können behaupten, in keinem anderen Berufsbild arbeitet man so eng mit dem Inhaber eines Betriebs zusammen. Zwangsläufig ist es so, dass oft die Laune und Stimmung das Tagesgeschäft maßgeblich beeinflussen können.
Wieso bin ich in meinem Berufsbild geblieben, das ich einmal für mich gewählt habe? Wieso mach ich das weiter, obwohl ich manchmal auch mal damit gehadert habe, selbst nicht mehr glaubte, dass ich das mein Leben lang will? Die Antwort: Weil ich meine Arbeit liebe, weil es die Arbeit ist, die ich trotz der Umstände gerne mache und auch gerne Wissen weitergebe.
Es ist daher nicht nur unser Credo, „Gemeinsam mehr zu erreichen“, es ist auch wichtig, Gutes an dem Berufsbild zu repräsentieren. Es gibt so vieles darüber zu sagen, man könnte Bände füllen. Unser Beruf ist sehr alltagstauglich und erlebnisreich.
Wir sind guter Dinge und wünschen Euch bereits jetzt einen wundervollen Mai!
Euer Vorstand
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