15.05.2023
Die RENO Lüneburg e.V. hat zum Jahresende 2022 ihre ehemaligen Vorstandsmitglieder Kirsten Ahrens-Imhorst, Saskia-Melanie Hepke und Tanja Hinniborch aufgrund beruflicher und familiärer Veränderungen verabschiedet. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für das Engagement und das gute Miteinander im Team-Vorstand sagen und unseren Kolleginnen alles Gute für die Zukunft wünschen.
Somit hat sich unser Vorstand verkleinert und setzt sich nun aus den zwei ehemaligen Mitliedern Jenny Bargstedt und Monika Stemmer sowie der neuen Vorstandskollegin Steffi Wollenberg – die wir hiermit nochmals ganz herzlich im Team begrüßen – zusammen. Da wir weitere Kolleg:innen für die Vorstandsarbeit nicht gewinnen konnten, wagen wir es nun, zu dritt weiterzumachen und die Arbeit auf nur drei Schultern zu verteilen.
Nach konstitutiver Sitzung am 04.01.2023 haben wir einen Jahresplan unter Berücksichtigung unserer Erwartungen/Vorstellungen erstellt und konnten bereits als einer der ersten Veranstalter am 28.02.2023 ein erstes Online-Seminar mit Herrn Dieter Schüll zu dem Thema „Das neue Formularwesen in der Zwangsvollstreckung und die praktische Umsetzung“ durchführen. Die Beteiligung war sehr gut, da wir alle neugierig auf das neue Formular und dessen Anwendung waren. Es ist sehr umfangreich gestaltet und wir müssen uns an die Art des Ausfüllens und Beachtens einiger Dinge gewöhnen. Zumindest haben wir jetzt alle erst einmal als Input die Theorie, was die Praxis bringt, bleibt abzuwarten. Aber wie heißt es so schön: Learning by doing.
Am 17.05.2023 wird ein weiteres Online-Seminar mit Herrn Schüll zum Thema „Highlights der Vollstreckung“ stattfinden. Hier gibt es sicher Neues zu unbekannten Möglichkeiten der Forderungsrealisierung zu erfahren.
Weiter stehen folgende Termine fest: 24.04.02023 Stammtisch mit dem Bezirksrevisor Herrn Eggers und der Vorsitzenden Richterin am Landgericht Lüneburg, Frau Dr. Küster, die uns über die Voraussetzungen für die Notarprüfung mit Änderungen informieren. Am 07.12.2023 steht ein Online-Seminar mit Herrn Enders zum Kostenrechtsthema „RVG Gebührenoptimierung“ auf dem Plan.
In Arbeit sind noch Stammtischabende zum Thema Insolvenzrecht Veränderungen/Fragen zu verschiedenen Arbeitsabläufen, Anträgen/Nachmeldungen, Ausfall, Deliktsforderung etc. – und wenn möglich noch ein Termin zum immer aktuellen Thema Geldwäsche und Datenschutz. Schauen Sie gern zu den nächsten Veranstaltungen auf unsere Homepage: http://www.reno-lueneburg.de/ und informieren Sie sich.
Wir würden gern für unseren Berufsstand mehr werben. Unsere letzten Vorbereitungskurse für Azubis liegen zwei Jahre zurück. Es bestand kein Bedarf mehr, zu Stammtischen kommen die jungen Kolleg:innen nicht. Wir haben uns überlegt, die jungen ReFas/ReNos erneut anzusprechen. Dazu wäre hilfreich zu wissen: Welche Themen aus der Praxis interessiert die jungen Kolleg:innen? Auf welchen Kanälen hätten sie gern Informationen welcher Art? Zudem gestaltet es sich schwierig, junge Schulabgänger für unseren Beruf zu begeistern. Wo spricht man neue Nichtmitglieder und Berufsanfänger an? Haben andere Ortsvereine hier Erfahrungen gemacht?
Aber auch Wiedereinsteiger und ältere Kolleg:innen würden wir gern wieder auffordern, aktiver zu werden, sich fortzubilden. Aus eigener Sicht auf freiberuflicher Ebene kann ich dazu sagen: In unserem Berufsfeld hat sich viel verändert, wobei spürbar ist, dass die Anwälte dringend Fachkräfte benötigen. Es wird von Anwaltsseite gesucht und inzwischen auch gut gezahlt.
Ich möchte an dieser Stelle nochmals für unseren Beruf werben, da ich für meinen Job seit Jahren brenne. Er ist so vielseitig und abwechslungsreich, fordert heraus, man hat mit vielen verschiedenen Menschen Kontakt und ist erster Anlaufpunkt einer Kanzlei – und somit Bindeglied zwischen Anwalt und Mandant. Wir haben mit Gerichten, Behörden, Gerichtsvollziehern, Rechtspflegern, Betreuern und Insolvenzverwaltern zu tun. Es steht uns die Möglichkeit offen, durch Fortbildungen am Ball zu bleiben, uns zu spezialisieren auf Kostenrecht, Vollstreckungsrecht, Insolvenzrecht und Patentrecht. Daneben gibt es die Fachwirtslaufbahnen im Anwalts- wie im Notarbereich, wo überwiegend selbstständiges Arbeiten gefordert wird und man sich entfalten kann. Auch viele Rechtsabteilungen in Versicherungen/Banken, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften suchen Fachkräfte mit dieser Ausbildung. Überall werden händeringend gute Fachkräfte zu guten Konditionen gesucht.
Ich als ehemalige angestellte ReNo-Fachangestellte bin eigentlich bereits in Rente und kann oben Genanntes bestätigen und unterstreichen. Neben meinen Festanstellungen seit den 90er Jahren bin ich selbstständig mit einem Schreib- und Büroservice für Rechtsanwälte und Notare und habe immer dort ausgeholfen, wo Fachangestellte Urlaub hatten, in Elternzeit waren oder durch Krankheit länger ausfielen. Ich werde heute immer noch angefragt, ob ich aushelfen kann. Allerdings haben sich die Gründe der Anfragen verändert. Ich werde nicht wegen Urlaubsvertretung oder Elternzeit etc. angefragt, sondern einfach, weil es keine Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt – hier insbesondere für uns als spezialisierte ReFas im Kosten- und Vollstreckungsrecht – gibt. Wenn ich mich erinnere, lagen diese Akten früher lange in einer Ecke, da kaum Zeit für Sachbearbeitung war, sondern immer die „Bänder“ vorrangig zu schreiben waren. Diesbezüglich hat sich durch die Digitalisierung in den Kanzleien der Alltag verändert. Inzwischen arbeitet fast jede Kanzlei mit verschiedensten Software-Programmen, sodass die Administration übersichtlicher geworden ist. Durch verschiedene Schreibprograme wie z.B. dictanet u.a. können eilige Fristdiktate im Alltagsablauf schnell „mal eben“ erledigt werden. Wir können mit der Technik zielgenauer und effektiver arbeiten – und in heutiger Zeit ist es für die Zufriedenheit der Mandantschaft wichtig, möglichst schnell erstrittene Titel zeitnah zu vollstrecken, um die Forderungen für den Mandanten zu realisieren. Und für die Wirtschaftlichkeit der Kanzlei sind auch die Abrechnungsakten wichtiger geworden.
Selbst nach der Ausbildung stehen viele Möglichkeiten offen, so kann man den Rechts-/Notarfachwirt absolvieren, zu Rechtsabteilungen bei Banken/Versicherungen/Krankenkassen wechseln, in Ausbildung für den Beruf des Rechtspflegers oder Gerichtsvollziehers gehen und sogar ein Jura-Studium draufsetzen.
Und es ist heute ein sicherer Job, da eben der Mangel für lange Zeit bestehen wird, den es auszugleichen gilt – und die Konditionen zu Gehalt, Urlaub, Sonderleistungen haben sich sehr verändert. Man kann fordern, wenn man gute Leistungen mitbringt, bereit ist, sich fortzubilden, um immer aktuell auf Stand zu sein. Und bei der vielen digitalen Arbeit allein mit beA usw. werden vielfach mittlerweile in diesem administrativen Bereich Kolleg:innen gesucht, die technisch versiert sind.
Monika Stemmer
Vorstand RENO Lüneburg e.V.
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